(Download) "Film ohne Medium" by Frank Dersch * eBook PDF Kindle ePub Free

eBook details
- Title: Film ohne Medium
- Author : Frank Dersch
- Release Date : January 14, 2008
- Genre: Social Science,Books,Nonfiction,
- Pages : * pages
- Size : 259 KB
Description
Beinahe 200 Jahre nach der Veröffentlichung von Lessings Laokoon scheint eine Neuformulierung Ă€sthetischer Gestaltungsmöglichkeiten unter modernen Gesichtspunkten virulent zu werden. Denn völlig unabhĂ€ngig voneinander erscheinen zunĂ€chst 1938 Rudolf Arnheims ""Neuer Laokoon"", der ĂŒber die relativ neue mediale Form des Sprechfilms reflektiert, und im Jahre 1940 die Schrift ""Towards a newer Laokoon"" des amerikanischen Kunstkritikers Clement Greenberg. Was beide Texte mit dem Laokoon der AufklĂ€rung verbindet ist die Methode, die Ă€sthetischen Möglichkeiten und Grenzen der jeweils einzelnen Darstellungsform auf semiotischer und medialer Ebene zu bestimmen. WĂ€hrend bei Greenberg jedoch stĂ€rker der mediale Aspekt der Malerei hervorgekehrt wird, so verharrt Arnheim in seiner Argumentation auf der semiotischen Ebene des Films. Das Ausbleiben einer Reflexion der medialen Bedingungen muss bei einem Autor wie Arnheim jedoch verwundern, da er bereits zuvor ausfĂŒhrlich genau jene zu systematisieren versuchte. Die BeschrĂ€nkung auf die Semiotik des Films lĂ€sst sich jedoch mit der Tendenz des Neuen Laokoon erklĂ€ren. Denn Arnheims GefĂŒhl des Unbehangens am Sprechfilm entrollt eine Argumentation, die Belege dafĂŒr liefern will, den Bereich des Dialogs kĂŒnstlich einzuschrĂ€nken und damit den Sprechfilm auf die Funktion des getreuen Festhalten[s] der von Natur und Mensch hervorgebrachten optischen und akustischen Erscheinungen zu reduzieren. Im Folgenden wird nun zu zeigen sein, wie diese normative Tendenz unter BerĂŒcksichtigung der materiell-medialen Bedingungen nicht aufrecht zu halten wĂ€re. Arnheims semiotisch fundierte Beschneidung des Sprechfilms soll deshalb anhand der drei Bereiche Produktion, Werk und Rezeption mit einer damals schon möglichen Reflexion ĂŒber die MedialitĂ€t des Films abgeglichen werden, die in Form von Benjamins Essay ""Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit"" vorliegt. Dieser Ausschluss einer Reflexion ĂŒber die MedialitĂ€t befördert also bei Arnheim die Vorbehalte gegenĂŒber dem Sprechfilm, die um 1930 auch bei anderen Theoretikern zu verzeichnen sind. 1938 jedoch, im Erscheinungsjahr des Neuen Laokoon, kommt die intendierte Abwertung des Sprechfilms einem rĂŒckwĂ€rtsgewandten Wiederbelebungsversuch der durchaus kĂŒnstlerischen Avantgarden der 20er Jahre gleich. Arnheim wiederholt im Neuen Laokoon somit abermals eine Nostalgie fĂŒr die Ăra des Stummfilms, die er bereits 1932 in seinem Buch ""Film als Kunst"" formuliert hat. Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Theorien, Modelle, Begriffe, Note: 1,0, UniversitĂ€t Konstanz, 13 Quellen im Literaturverzeichnis.""